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Islamische Vereine drohen mit Boykott des islamischen RU
Die Islamische
Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW) wirft der Landesregierung
vor, bei der Einführung von islamischem Religionsunterricht im Land
(mehr —»), ihr Wort gebrochen
zu haben. Verschiedene Vereinbarungen würden
nicht eingehalten, sagte der Verbandsvorsitzende Riad Ghalaini.
Nicht eingehalten würden beispielsweise die in der vorbereitenden Steuerungsgruppe
getroffenen Vereinbarungen zur Auswahl der Modellschulen und der Lehrer. Zudem
müsse das Kultusministerium zunächst die
Vorstellungen des Dachverbandes berücksichtigen, bevor er Eltern empfehle,
ihre Kinder in den Unterricht zu schicken.
Hauptkritikpunkt der IGBW ist jedoch, die Lehrerauswahl durch das Kultusministerium.
Abweichend von den Vorschlägen des Verbandes
habe das Ministerium im Schuldienst befindliche Lehrer ausgesucht, deren theologischer
Hintergrund nicht gesichert sei. "Die religiösen Kriterien müssten
aber im Vordergrund stehen", sagte Ghalaini.
Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück und sprach dem Verband das
Recht ab, Entscheidungen mit zu fällen, da er als Dachorganisation
nicht die Kriterien einer Religionsgemeinschaft erfülle. Diese Voraussetzung
wurde durch die Rechtsprechung mehrfach bestätigt.
Während
der Dauer des Modellversuchs dienten vielmehr lokale Elternverbände als
Ansprechpartner. Zudem stellte das Ministerium fest, dass die von der IGBW genannten
Dozenten nicht den Auswahlkriterien entsprochen hätten. So hätten
zum Teil die Sprachkenntnisse nicht ausgereicht.
Der zweite Antragsteller auf islamischen Religionsunterricht, eine alevitische
Gruppe, werde dagegen als Religionsgemeinschaft anerkannt und habe deshalb
maßgeblich
an den Entscheidungen mitgewirkt. Die Aleviten haben einen eigenen Lehrplan.
Quelle: Islamische Verbände / Südwestrundfunk