•     16.05.2021

#USETHENEWS

Studie zur Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in der digitalen Medienwelt

Jugendliche am ComputerDas Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) erforscht den Medienwandel und die damit verbundenen strukturellen Veränderungen öffentlicher Kommunikation. Das bundesweite Projekt #UseTheNews geht der Nachrichtennutzung und –kompetenz junger Menschen auf den Grund und entwickelt neue Informations- und Bildungsangebote.

Kernergebnisse der Studie
Journalistische Angebote sind nur noch eine von vielen genutzten Informationsquellen
Mit 46 Prozent widmet sich insgesamt knapp die Hälfte der befragten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren mehrmals pro Woche journalistischen Angeboten, aber 58 Prozent schauen auch auf nicht-journalistische Akteure. Alle Jugendlichen, die in sozialen Medien Nachrichtenangebote abonniert haben, nutzen auch außerhalb dieser Plattformen regelmäßig journalistische Nachrichten.

Oft fehlt bei journalistischen Nachrichten der Bezug zum eigenen Leben
Die Hälfte der Jugendlichen hält es nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Bei journalistischen Nachrichten fehlt ihnen oft der Bezug zu ihrem persönlichen Alltag. Der wichtigste Grund, sich auf dem Laufenden zu halten, ist es, an Gesprächen und Diskussionen im Freundes- und Familienkreis teilnehmen zu können. Junge Menschen integrieren sich auf diese Weise in ihrem sozialen Umfeld. Auffällig ist zudem, dass die Jugendlichen, die das Gefühl haben, politisch etwas bewirken zu können, deutlich mehr Interesse an Informationen über das aktuelle Geschehen äußern.

Es gibt nicht DIE Jugendlichen oder DIE jungen Erwachsenen
Auch innerhalb ein und derselben Alters- und Bildungsgruppe zeigen sich sehr verschiedene Typen der Nachrichtenorientierung mit spezifischen Ausprägungen von Interesse, Nutzung, zugeschriebener Meinungsbildungsrelevanz und Informiertheit. An Journalismus und Nachrichten Interessierte kennen sich bei Fragen zu Gesellschaft & Politik, Medien & Journalismus sowie zeitgenössischen Themen besser aus. Das Wissen über Funktionen und Arbeitsweisen des Journalismus ist bei allen Jugendlichen eher gering. Für gering und nicht-journalistisch informationsorientierte Jugendliche sind Influencer wichtiger für die eigene Meinungsbildung als journalistische Quellen. Für an öffentlichen Belangen Interessierte ist Journalismus deutlich relevanter.

Die Studie stellt fest, dass das Wissen über Funktion und Arbeitsweise des Journalismus begrenzt ist. Daher sei es ratsam, der schulischen Medienbildung mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, sagen die Autor*innen. Jungen Menschen sollte ein besseres Verständnis grundlegender Funktionen des Journalismus in einer Demokratie und der Strukturen des Mediensystems inklusive der Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vermittelt werden, aber auch die Kenntnis der Aufmerksamkeitsmechanismen und der Arbeitsweisen des professionellen Journalismus.

aktuelle Meldung vom 28.04. des Hans-Bredow-Instituts
die komplette 90-seitige Studie als pdf-Datei



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