
- 19.09.2022
Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2022
Begegnung - Teilhabe - Integration
Annette Kurschus, Georg Bätzing und Metropolit Augoustinos von Deutschland
#OFFENGEHT
Es ist eine brutale Wirklichkeit, die uns in diesen Tagen und Wochen einholt: Krieg in Europa. Krieg nicht irgendwo, sondern vor unserer Tür.
Was lange undenkbar schien, ist Wirklichkeit geworden. Russland unter dem Putin- Regime hat mit blanker Gewalt und gegen jedes Recht die Ukraine
überfallen. Die Menschen in der Ukraine werden bombardiert und beschossen. Sie verteidigen sich, suchen zu Hunderttausenden Schutz in Kellern,
oder sie flüchten aus dem Land, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten. Familien werden auseinandergerissen. Der Ausgang des Krieges ist ungewiss.
Gewiss ist nur: Mariupol wird in Zukunft zu nennen sein neben Guernica und Leningrad, Grozny und Aleppo.
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So unterschiedlich die Geschichten, Schicksale und Wege von Geflüchteten aus aller Welt sind, so teilen sie doch dieselbe unverbrüchliche Würde, die
Gott einem jeden Menschen geschenkt hat. Dieser Würde sind wir verpflichtet, und wir müssen alles dafür tun, dass sie gewahrt und geachtet wird. Dazu
gehört es, geflüchtete Menschen aufzunehmen und in unserer Gesellschaft keine Spaltung zwischen verschiedenen Gruppen von Geflüchteten entstehen zu
lassen. Das Recht auf Zuflucht an einem sicheren Ort ist nicht teilbar.
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Die Interkulturelle Woche ist ein Raum der Ermutigung. In ihrem Rahmen gelingt es immer wieder zu zeigen, dass Vielfalt nicht gefährlich ist, sondern
gefeiert werden kann. Die gesellschaftlichen Diskurse rund um Einwanderung, Rassismus und die offene Gesellschaft wandeln sich, bleiben aber seit
vielen Jahren hochaktuell. Mit Beharrlichkeit und Kontinuität bringt sich die Interkulturelle Woche hier mit positiven und Mut machenden Akzenten ein.
Wir danken all jenen, die Jahr für Jahr im Rahmen der Interkulturellen Woche Partei ergreifen für die Schwachen der Gesellschaft, die einstehen für die
Werte unserer Demokratie und die Freude ausstrahlen angesichts des Geschenks, gemeinsam in Frieden und Freiheit leben zu dürfen. Lassen Sie uns mit der
Interkulturellen Woche in diesen schweren Tagen des Krieges ein Zeichen setzen, dass nicht Gewalt, Aggression und Brutalität das letzte Wort haben,
sondern dass Freiheit, Menschenfreundlichkeit, und Liebe stärker sind.
Der vollständige Text unter: interkulturellewoche.de/gemeinsames_wort/2022
Weitere Infos und Materialien unter interkulturellewoche.de