
- 09.01.2023
Niedersachsen - Christlicher Religionsunterricht
Kirchen in Niedersachsen wollen Verhandlungen über Einführung des Christlichen Religionsunterrichts
Die niedersächsischen katholischen Bistümer, das katholische Offizialat Vechta und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
möchten mit dem Land Niedersachsen in Verhandlungen zur Einführung eines Christlichen Religionsunterrichts eintreten. Einen entsprechenden
Beschluss haben die leitenden Geistlichen der beteiligten Kirchen auf Basis vorangegangener Gremienentscheidungen getroffen.
Ziel der Gespräche mit der Landesregierung ist es, ein Fach Christlicher Religionsunterricht (CRU) in gemeinsamer Verantwortung der Kirchen
als ordentliches Unterrichtsfach anstelle des bisherigen katholischen und evangelischen Religionsunterrichts an allen allgemein- und
berufsbildenden Schulen einzurichten. Die Verhandlungen sollen nach dem Wunsch der Kirchen zu Beginn des Jahres 2023 aufgenommen werden.
Die Einführung des CRU erfordert umfangreiche Anpassungen der bisherigen Regelungen. Die beteiligten Kirchen haben dafür eine bereits
veröffentlichte Roadmap erarbeitet. So müssen etwa das Schulgesetz und die Lehrpläne geändert werden. Da der gemeinsame Religionsunterricht von
Lehrkräften für die Fächer Evangelische und Katholische Religion erteilt werden soll, sind die Missio-canonica-Ordnungen der Bistümer sowie die
Vokationsgesetze der Kirchen der Konföderation anzupassen. Erstes Unterrichtsmaterial und Schulbücher sollen zum Start vorliegen. Die beteiligten
Kirchen rechnen daher mit einem mehrjährigen Prozess, ehe der CRU flächendeckend zum ordentlichen Unterrichtsfach wird. Eine Einführung ist ab
dem Schuljahr 2025/2026 denkbar. Dabei steht für die Kirchen außer Frage, dass die Einführung des CRU kein Grund sein darf,
Ausbildungsmöglichkeiten an Universitäten und Studienseminaren abzubauen.
Quelle: Pressemeldung RU in Niedersachsen