
- 27.01.2023
Neue Website zur Deportation der jüdischen Bevölkerung nach Gurs
Am 22. Oktober 1940 wurde die jüdische Bevölkerung der Städte und Gemeinden in Baden und der damaligen Saarpfalz mit neun Eisenbahnzügen in das unter Kontrolle des Vichy-Regimes stehende Lager Gurs in der Nähe von Pau in Frankreich deportiert. Die sogenannte Wagner-Bürckel-Aktion, benannt nach den damaligen Gauleitern, gilt als erste systematische Deportation von Jüdinnen und Juden und als Testlauf für die Deportationen in die Vernichtungslager, wie sie im Rahmen der Wannsee-Konferenz konzipiert wurde.
Die drei Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie die Heimatorte der Deportierten haben sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an die nach Gurs Deportierten und die Gräber der in Südfrankreich Bestatteten zu erhalten.
Die vorhandenen Informationsangebote zur Deportation der jüdischen Bevölkerung Südwestdeutschlands in das südfranzösische Lager Gurs sind jetzt auf
einer zentralen Website gebündelt. Auf der Internetseite sind auch Filmdokumentationen über die Gedenkstätte in Gurs und die umliegenden Lagerfriedhöfe zu sehen.
So ein 40-minütiger Dokumentarfilm über die mehr als 417 Kinder und Jugendlichen,
die - oft buchstäblich in letzter Minute - der Hölle entkommen konnten.
"Historische Kenntnis schafft Verbundenheit mit den persönlichen Schicksalen und stärkt das Bewusstsein für die Notwendigkeit, das Wissen zu bewahren und weiterzutragen. Deswegen ist es wichtig, dass insbesondere junge Menschen Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen und Quellen erhalten, um sich über die Geschehnisse vor 80 Jahren in Gurs aus erster Hand ein eigenes Bild machen zu können“, sagt der Vorsitzende des Dachverbands der zehn jüdischen Gemeinden im Landesteil Baden Rami Suliman.
Website mit Informationsangeboten zur Deportation und Ermordung südwestdeutscher Jüdinnen und Juden
Quelle:
Pressemitteilung Land Baden-Württemberg