Fachverband intern
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Kurzfassung des Protokolls der
fv-Vorstandssitzung online am 12.12.2023
- Der Fachverband hat der Satzungsänderung der AEED zugestimmt
- Thema „entwurf“ • Finanzierung steht noch für drei Jahre und dann: Wie geht es mit dem entwurf weiter?
- Möglicher Termin für die nächste Tagung mit Mitgliederversammlung: Donnerstag, 03.10.2024 - in Offenburg, Schuldekanat
- Jens-Martin Loetz ist stellvertretendes Mitglied in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Landeskirche
Eine ganz besondere -Jahrestagung in Grafenhausen, Hochschwarzwald:
29.09. – 30.09.2023Was uns berührt: Relevanz des Religionsunterrichts als Resonanzraum?!
Wahrscheinlich hat es eine solche Fachverbands-Tagung in der Vereinsgeschichte noch nie gegeben! Rückblickend – und das war die einhellige Meinung aller Teilnehmenden – hat dieses lange Wochenende 6 von 5 möglichen Sternen verdient. Das heißt: Es war Spitze.
Station 1: Rothaus – alles klar?
Am Freitagnachmittag trafen sich diejenigen, denen die Anfahrt für einen Tag zu lange oder zu mühsam war und die sich für eine Übernachtung in der Pension Kramer, Grafenhausen, oder in der Jugendherberge entschieden hatten, um 15:30 Uhr zu einer Erkundung der Rothaus-Brauerei. Nach einer kleinen Stärkung kamen wir in den Genuss einer kurzweiligen und äußerst informativen Führung durch die verschiedenen „Keller“ bis hin zur Abfüllanlage.Station 2: Einführung in die Resonanzpädagogik durch Wolfgang Endres
Das pädagogische Urgestein (Jahrgang 1946), mit Studienhaus am Dom in St. Blasien, bereitete in unterhaltsamer Weise den Boden für den Samstag vor. Über „Unterwegs zu einer Kultur des Ermöglichens“ wurden wir zu „Resonanzpädagogischen Interaktionen im RU – Reflexion und Ge(h)spräche über Gott“ geführt.Ein Abendessen und das gemütliche Beisammensein rundeten diesen sehr gelungenen Einstieg ab.
Station 3: Orgelandacht in der Ev. Kirche mit Hartmut Rosa an der Orgel
Den Samstag begannen viele von uns mit einer Andacht in der kleinen evangelischen Kirche. Hartmut Rosa, frisch aus Kolumbien angereist, spielte für uns die Orgel. Schuldekan Daniel Liske führte ausgehend vom Lied "Gott ist gegenwärtig", das Hartmut Rosa sich als eines seiner Lieblingslieder gewünscht hatte, und ausgehend vom dazu passenden Bibelvers auf der Stirnseite des Altars "Siehe, ich bin bei euch alle Tage!" und dem ebenso dazu passenden Kirchenfenstermotiv das Thema der Tagung weiter und öffnete damit neue Facetten.Station 4: Hartmut Rosa – wie er leibt und lebt
Nachdem uns der Grafenhausener Bürgermeister Hr. Behringer wertschätzend und freundlich begrüßt hatte, breitete Prof. Dr. Rosa sein Thema "Resonanzpädagogik im RU" vor uns aus - rasant, umwerfend klug und gespickt mit lebensnahen Beispielen. Thesen wie ‚Demokratie braucht Religion‘ – so auch der Titel eines seiner neueren Bücher – und ‚Religion hat etwas zu bieten‘ schufen Gesprächs- und Diskussionsanlässe. Unablässig führte Rosa uns dabei durch seine Gedankenwelt und inspirierte in unglaublicher Weise: Wie können wir dem "Hamsterrad", dem ständigen Zwang zur Beschleunigung, dem "rasenden Stillstand" und dem Aggressionsmodus unserer Zeit entkommen? Gerade Religion und damit auch der Religionsunterricht spiele dabei eine entscheidende Rolle. Religion und Religionsunterricht böten besondere Resonanzräume, die uns "auf-hören" ließen. "Auf-Hören" im doppelten Sinne des Wortes: "Auf-hören" mit dem ständigen Zwang zur Beschleunigung, mit dem "Hamsterrad" und "auf-hören" auf Gott und auf das, was uns trägt, uns dem Aggressionsmodus entkommen lässt und auch auf die anderen und die eigentlich wichtigen Dinge im Leben. Wer "auf-hört" ist dabei auch "anrufbar". So entstehe dann auch "Natalität" (Hannah Arendt).Wer Hartmut Rosa live erlebt hat, wird ihn auch beim Lesen seiner Bücher ganz sicher „hören“.
Station 5: Schwarzwaldhaus der Sinne: ZeitRaum und ResonanzRaum
Nach diesem qualitativ hochwertigen Input, der Raum und Zeit vergessen ließ, und sensibilisiert für die Unverfügbarkeit des Augenblickes, besuchten wir in kleinen Gruppen den ZeitRaum (Nimm dir Zeit!) und den ResonanzRaum (Was berührt euch?) im Schwarzwaldhaus der Sinne. Dr. Rosa begleitete uns in den von ihm gestalteten Räumlichkeiten. Hier gab es viele Möglichkeiten, miteinander in den Austausch zu kommen, gemeinsam nachzudenken, den Faden weiterzuspinnen – bis hinein in den RU. Übereinstimmend war die Erkenntnis, vielfältig angesprochen und berührt worden zu sein – und dass die vorgesehene Zeit für diesen Besuch doch viel zu kurz bemessen war. Aber: Was hält uns davon ab, dem „Schwarzwaldhaus der Sinne“ einen weiteren Besuch abzustatten?Eine angemessene Mittagspause mit einem Mittagessen, zu dem der Fachverband einlud, machte den Kopf frei für den Abschluss dieser gelungenen Tagung.
Station 6: Auswertung der Erfahrungen, Rückfragen und Diskussion
Geschickt moderierte Wolfgang Endres die letzte lebendige Runde, mit dem Thema: „Hat der RU nun einen besonderen resonanzpädagogischen Wert“. Da dazu für den Samstagnachmittag im Rahmen der "EGAL?"-Werbekampagne für den Religionsunterricht vom örtlichen ev. und kath. Kirchenbezirk nochmals gesondert eingeladen worden war, kamen nun zu unseren ohnehin schon 57 Teilnehmenden noch weitere dazu – interessierte Lehrerinnen und Lehrer aus dem Kirchenbezirk, aber auch Landrat Dr. Martin Kistler und weitere Schulleiter umliegender Schulen. So konnten wir am Ende auf stolze 85 Teilnehmende blicken. Besonders gefreut hat uns, dass auch einige jüngere Personen (u.a. Studierende der Religionspädagogik und Lehrvikare) dabei waren.- v.l.n.r.: Wolfgang Endres; Prof. Dr. Hartmut Rosa;
kath. Schuldekan Markus Schmitt (Waldshut);
evang. Schuldekanin Martina Dinner (Hochrhein);
evang. Schuldekan Daniel Liske (Ortenau);
Oberkirchenrat Wolfgang Schmidt (EOK, Karlsruhe)
Darüber hinaus gilt unser ganz besonderer Dank unserem Vorstandsmitglied Schuldekan Daniel Liske, der diese Tagung initiiert, konzipiert und mit enormem ehrenamtlichen Engagement organisiert hat.
Schließlich danken wir auch Frau Schuldekanin Dinner (als Gastgeberin in "ihrem" Kirchenbezirk!) und ihrer Assistentin Frau Hildebrandt für die tatkräftige Unterstützung vor Ort – insbesondere für die hervorragende und sehr liebevoll gestaltete Kaffeepausenbewirtung (Kaffeepausenversuchungen wäre treffender!).
In der sich anschließenden Mitgliederversammlung des Fachverbandes mit Tätigkeitsbericht und Entlastung des Vorstandes und der Kassenwartin wurde u.a. eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages auf 35,-€ jährlich ab 01.01.24 beschlossen. Das Protokoll der Mitgliederversammlung finden Sie hier als pdf-Datei .
Gestärkt an Leib, Geist und Seele machten sich die Teilnehmenden gegen 17:30 Uhr auf den Heimweg.
Ein kleiner Teil wohnte noch der sehr wertschätzenden und persönlich gestalteten Verleihung der Ehrenbürgerschaft Grafenhausens an Prof. Dr. Rosa bei, bevor auch sie abreisten.
Fazit: Wenn es uns als Fachverband möglich ist, werden wir solche zweitägigen Veranstaltungen immer wieder einplanen. Zwar bringen sie einen ungemein großen organisatorischen Aufwand mit sich – aber letztlich wird all‘ die Mühe durch eine solch überaus positive Resonanz belohnt.
Andrea Bischoff
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§ 2 Zweck des Verbands
(1) Der Verband unterstützt die evangelischen Religionslehrerinnen und Religionslehrer in ihrer Arbeit. Daraus ergeben sich folgende Aufgaben:- Vertretung ihrer Interessen bei kirchlichen, staatlichen und kommunalen Stellen und in der Öffentlichkeit; insbesondere Mitwirkung bei
- Entwicklung und Konkretisierung religionspädagogischer Zielvorstellungen,
- Fort- und Weiterbildung,
- beruflicher und dienstrechtlicher Sicherung der Mitglieder.
- Zusammenarbeit mit Institutionen und Verbänden in Belangen des Religionsunterrichts
- Förderung kollegialer Verbindungen innerhalb der Religionslehrerschaft.